Bhaktapur

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Bhaktapur | ©: Smithore - Fotolia

Das Mittelalter in Nepal können die Besucher in Bhaktapur hautnah erleben. Denn die kleinste der drei Königsstädte des Landes war vom 14. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts das politische Herz des Malla-Reiches. Viele von den 172 Tempelanlagen der Stadt stammen aus dieser Ära. Obwohl 1934 ein Erdbeben große Schäden an der Bausubstanz verursachte, wurden die beschädigten Gebäude originalgetreu restauriert. Anders als in der Hauptstadt Kathmandu gibt es in Bhaktapur noch keine modernen Betonbauten. Schon im 19. Jahrhundert fiel Reisenden auf, das Bhaktapur weniger chaotisch wirkt als die Landeshauptstadt.

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Bhaktapur, Altstadt | ©: XtravaganT - Fotolia

Der Erhalt dieser Bausubstanz ist maßgeblich dem Biktapur Development Project zu verdanken. Der damalige saarländische Ministerpräsident hatte bei einem Besuch Ende der 1960er Jahre eine finanzielle Hilfe von einer Million D-Mark zugesagt, und schließlich konnte ab Mitte der 1970er Jahre flächendeckend saniert werden.

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Temple in Bhaktapur (Nepal) | ©: XtravaganT - Fotolia

Bhaktapurs Wurzeln reichen bis in die spätvedische Zeit der Licchavi zurück. Die heutige Struktur geht auf die Gründung von König Ananda Malla anno 889 zurück. Der Grundriss orientierte sich an einer Trommel des Shiva, die einer Sanduhr ähnlich sieht. Der älteste Stadtteil rund um den Dattatreya Square ist heute eine beliebte Sehenswürdigkeit für Touristen. Übersetzt bedeutet der Name Bhaktapur "Stadt der Gottesfürchtigkeit".

Eine Sehenswürdigkeit sehen die Besucher von Bhaktapur schon während der Anfahrt aus Kathmandu: Am westlichen Rand der Stadt liegt der Siddha Pokhri, ein fast 100 Meter langer Wassertank. Weil in diesem Tank der Legende nach eine riesige Wasserschlange leben soll, die jedoch noch keiner gesehen hat, wird der Tank aus Furcht vor der Schlange nicht komplett geleert.

Bhaktapur
Bhaktapur | ©: www.kathmandu-valley.de

Sehenswert

Weitere wichtige Sehenswürdigkeiten sind der Durbar Square rund um den früheren Königspalast und der Taumadhi Square, auf dem mit dem Nyatapola-Tempel einer der größten Tempel des Landes steht. Überall in der Stadt stößt der Besucher auf Tempel aus der glorreichen Ära der Stadt. Sehenswert ist etwa der Vakupati-Narayan-Tempel östlich des Dattatreya Square. Der Tempel besitzt statt eines Garuda, ein Fabelwesen, das als Götterbote dient, zwei. Diese ruhen vor dem Tempel auf Säulen. Große Flächen des Tempels sind mit Schmuckstücken aus Metall verziert, die Torona und das detailreich verzierte Dach bestehen aus Kupfer.

Die Kunst-Hauptstadt

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Bhaktapur, Altstadt | ©: XtravaganT - Fotolia

Bhaktapur besitzt eine lange künstlerische Tradition. Weit verbreitet ist die Töpferkunst. Bekannt ist Bhaktapur aber vor allem für seine riesige Musikszene. Mehr als 150 Musik- und 100 weitere Kulturgruppen machen die Stadt zur kulturellen Hauptstadt des Landes.

Die beliebtesten Instrumente der Musiker sind die zweifelligen Zylindertrommeln, die für das Katmandu Valley charakteristisch sind, sowie Querflöten aus Bambus. Bei einigen Gruppen begleiten neun verschiedene Trommeln den Gesang, wobei jede Trommel ihr eigenes Repertoire besitzt. Traditionelle Musik erleben die Gäste bei verschiedenen Festivals, die regelmäßig veranstaltet werden.

Museen in Bhaktapur

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Holzschnitzereien Hindu Temel | ©: Smithore - Fotolia

Seit 1960 zeigt die Nationale Kunstgalerie am Durbar-Square eine große Sammlung von antiken Thangka-Malereien. Die Besucher sehen außerdem zahlreiche klassische und mittelalterliche Meisterstücke, die aus Holz und Metall hergestellt wurden. Im Gebäude selbst sind originale Malereien aus der Malla-Zeit erhalten.

Im Punjari Math ist das Museum für Holzschnitzerei untergebracht. Das Gebäude wurde im 19. Jahrhundert errichtet und ist selbst mit zahlreichen Holzschnitzereien an Fenstern und Türen versehen.

Direkt gegenüber ist das Bronze- und Messing-Museum. Hier sehen die Besucher kultische und alltägliche Gegenstände aus Metall.



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